Definition
Dyslalie ist ein Sammelbegriff für Störungen der Aussprache bzw. der Artikulation.
Grundsätzlich werden zwei Typen von Dyslalien unterschieden: Störungen im phonetischen Bereich und Störungen im phonologischen Bereich.
- phonetischer Aspekt: motorische Fertigkeit, einen Laut zu artikulieren, ist nicht gegeben
- phonologischer Aspekt: die Fähigkeit, einen artikulatorischen richtig gebildeten Laut korrekt im Wort anzuwenden, ist eingeschränkt
Ursachen
- Hörstörungen
- frühkindliche Hirnschäden
- orofazialen Störungen
- Anomalien der Zahnstellung des Kiefers und des Gaumens im Rahmen einer sprachlichen Reifestörung
Leitsymptomatik
- Störungen in der Laut- und Lautverbindungsbildung,
- des orofazialen Muskelgleichgewichts und/oder
- der rezeptiven Diskrimination und der zentralen phonologischen und expressiv phonetischen, motorischen Musterbildung (außer Entwicklungsstammeln)
Therapieziele
Normalisierung und Verbesserung der Laut- und Lautverbin-dungsbildung.
Ausnahme:
Verbale Entwicklungsdyspraxie:
- ist die Unfähigkeit, Bewegungen zielgerichtet planen und ausführen zu können, hierbei ist die Motorik der Sprechorgane beeinträchtigt, nicht aber die auditive Wahrnehmung.
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„Dyspraxie“ ist die Störung der Bewegungsplanung und -Koordination bzw. der Programmierung.
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„Verbale“ bedeutet hier bezogen auf die Sprechbewegungen.
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Die Vorsilbe "Entwicklungs-" bezeichnet die Störung der Sprachentwicklung, die von Geburt an als störender Begleitfaktor vorliegt und grenzt die Entwicklungsdyspraxie somit von einer erworbenen kindlichen Dyspraxie ab (z.B. verursacht durch ein Schädel-Hirn-Trauma).